Grösse: Bis 80 cm lang und bis zu 15 kg schwer
Merkmale: Fell auf der Oberseite dunkelbraun bis schwarzbraun, auf der Unterseite heller; Schwimmhäute zwischen Vorder- und Hinterzehen
Ernährung: Frisst vor allem Fische
Fortpflanzung: Keine fest begrenzte Paarungszeit; Tragzeit rund 60 Tage; 2 bis 4 Junge in einem Wurf, die mit 6 bis 9 Monaten selbständig werden, aber danach noch längere Zeit mit der Mutter zusammenbleiben
Vorkommen: Er lebt in sauberen Bächen und Flüssen, deren Ufer Deckung und Unterschlupf bieten; bis in 2'500 m Höhe anzutreffen; mit Ausnahme vieler Mittelmeerinseln und Islands über ganz Europa, über Nordafrika und Teile Asiens verbreitet
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Eurasischer Fischotter (Lutra lutra)
Kein Lebensraum für den schlanken Fischjäger?
Eurasische Fischotter leben in Europa, Asien und Nordafrika. Sie bewohnen Gewässer aller Art: Bäche, Flüsse, Teiche und Seen. Auch an der Meeresküste können sie leben.Fischotter sind Einzelgänger und unternehmen nächtliche Wanderungen, die sie auch weite Strecken über Land führen können.
Ihr Körperbau ist hervorragend an das Leben und die Jagd im Wasser angepasst. Sie sind ausgesprochen schlank, werden 70 bis 90 cm lang und 7 bis 12 kg schwer. Die Weibchen bleiben etwas kleiner als die Männchen.
Fischotter ernähren sich nicht ausschliesslich von Fischen, wie ihr Name vermuten liesse, sondern fressen alle im und am Wasser lebenden Tiere, die sie überwältigen können. Fische machen dabei aber doch einen wesentlichen Teil ihrer Ernährung aus. Ihr Anteil an der Nahrung schwankt jahreszeitlich und liegt zwischen 20 und 90%. Da Otter keine feste Paarungszeit haben, können Jungtiere das ganze Jahr über geboren werden. Die Tragzeit dauert 9 Wochen und zu einem Wurf gehören meistens 1 bis 3 Junge, die ungefähr ein Jahr lang bei der Mutter bleiben. Fischotter können 10 bis 15 Jahre alt werden.
Noch vor hundert Jahren gab es Fischotter an nahezu allen Gewässern in Europa. Früher stellte man den Tieren intensiv nach: Sie waren eine begehrt. Fastenspeise, da sie im Wasser lebten und den Menschen daher eher als Fisch galten, so dass man sie "guten Gewissens" auch zur Fastenzeit verspeisen durfte. Später waren sie als Pelzlieferanten sehr begehrt. Ausserdem verfolgten Menschen Fischotter als Konkurrenten bei der Nutzung der Fischbestände. All dies setzte den Otterbeständen zu, aber brachte die Fischotter in Mitteleuropa noch nicht an den Rand des Aussterbens. Dies war der Zerstörung ihrer Lebensräume in den letzten Jahrzehnten vorbehalten. Wo es keine natürlichen Flussläufe und Seen mehr gibt, können Fischotter nicht überleben. Sie brauchen eine intakte, strukturierte Landschaft, die ihnen Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten bietet, und keine begradigten, gleichförmigen Ufer. Man geht inzwischen dazu über, Wasserbereiche wieder zu renaturieren. Wenn dies möglichst flächendeckend geschieht, werden auch die Fischotter wieder Möglichkeiten finden, ihren stark eingeschränkten Lebensraum auszudehnen.
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